Bundesbahn 'Die DB der 80iger'

212 - Der Nebenbahnalltagler

Fahrzeugchronik

Die Entwicklung der Baureihe 211 zeigte, daß die Motorleistung von 1100 PS für den Nebenbahndienst ausreichend erschien. Für den Einsatz auf steigungsreicheren Strecken und Hauptbahnen wurde dagegen eine leistungsstärkere Variante mit 1350 PS entwickelt. Als erste Maschiene stand V100 006 Ende 1959 zur Verfügung. Bis 1965 wurden insgesamt 381 Maschienen dieser Bauart gefertigt. Die Fahrzeuge besitzen 12-Zylinder Motoren von Daimler bzw. MAN. Bis einschließlich 212 021-0 unterscheiden sie sich äußerlich nicht von denen der Baureihe 211. Ab 212 022-8 vergrößerten sich die Fahrzeuge um 30 cm. Dies wurde durch den Einbau einer stärkeren Lüfteranlage erforderlich. Besonders auffallend ist die von der Baureihe 211 abweichende Kühlerjalousie.

Mit dem Rückzug der Baureihe 211 übernahmen die 212er zunehmend deren Dienste und zogen sich somit zunehmend vom Hauptbahndienst zurück. Die 212 war in den 80igern neben den Schienenbussen das entscheidene Fahrzeug auf den Nebenbahnen. Dementsprechend stark war auch noch Ende der 80iger ihr Bestand, der 1989 mit 378 Fahrzeugen zu Buche stand.

Aufbau Baureihe 212 (1. Serie) der DB

Fahrzeugalltag

Legende 212 023-6 im Bw WormsDurch die 1350 PS starken Daimler bzw. MAN Motoren wiesen die Maschienen geringfügig mehr Sprintstärke auf. Zugleich stieg der Verbrauch um 0,5 l/km auf 2,7 l/km. Auch der geneigte Bahndammbesucher erkannte mit verbundenen Augen den Unterschied zur 211, fehlt schließlich das markante Maybachheulen. Warum es Bahndammbesucher mit verbundenen Augen gibt oder reell sind möchte an dieser Stelle nicht näher ausführen.

Bei Triebfahrzeugführern machte es im allgemeinen wenig Unterschied im Verhalten und Fahrerlebnis. Blieb doch auch bei der 212 der typische Ölgeruch im Führerraum erhalten. Unser Tf kann sich also auch hier zurückgelehnen, aber wohin mit dem Arm?

Beheimatung

Seit 1973 verfügt das Bw Koblenz-Mosel über Fahrzeuge der Baureihe 212. Von hier werden die Maschienen in Richtung Eifel, Hunsrück, Westerwald und an der Lahn entlang eingesetzt. Bis 1987 ändert sich am Einsatz wenig. Mit der dann eintretenden Schließung des Bw Koblenz-Mosel wurden bis zur endgültigen Schließung 1988 alle Fahrzeuge abgetreten. Der überwiegende Teil ging zum Bw Gießen und konnte so im Einsatzgebiet bleiben.

Ab 1982 verfügt auch das Bw Gießen über die Baureihe 212 nachdem die Fahrzeuge 1970 Gießen verlassen hatten. Die Fahrzeuge waren auf allen Nebenbahnen im Umkreis anzutreffen. Ihre Zahl würde kontinuierlich verstärkt, zuletzt durch die Zugänge vom Bw Koblenz-Mosel.

Im Bw Limburg sind keine Fahrzeuge der Baureihe 212 beheimatet.

Detaillierte Angaben zu den Beheimatung ist der Beheimatungsübersicht zu entnehmen.

Linkempfehlung

Literatur


© by Schupp, Villmar