Bundesbahn 'Die DB der 80iger'

211 - Die leichte Maybach

Fahrzeugchronik

Basierend auf den Erfahrungen mit der Baureihe V80 beschloß die DB die Weiterentwicklung von der Firma MAK entwickeln zu lassen. Bis Ende 1958 entstanden so 7 Prototypen der Baureihe V100, die später als 211 001-2 bis 005-3, 007-9 umgezeichnet wurden. Die Maschinen hatten eine Leistung von 1100 PS. Die Maschine V100 006 wurde wegen ihrer 1350 PS Leistung als 212 001-2 eingereiht. Bis 1963 folgten den Prototypen insgesamt 364 Maschinen.

Ende der 80iger Jahre stellt die Baureihe 211 die älteste Streckenlokomotive der DB dar. Im Laufe der Jahre wurden 80 Fahrzeuge mit den leistungsstärken 1350 PS Motoren ausgerüstet. Ende 1989 waren noch gut 160 Maschinen im Einsatz.

Aufbau Baureihe 211 der DB

Fahrzeugalltag

Beginnen wir den Steckbrief auf der Position des Eisenbahnfreundes (Pufferlutscher), der in einer der ersten Abteile des, mit einer Gießener 211 bespannten, Zuges die Abfahrt erwartet, indem er den, warum auch immer, fettigen Kopf gegen die Scheibe preßt. Müßte er sich doch nur zurücklehnen und das so klassische 'jjjuu ug g - rö ö mmel' abwarten. Jetzt wo der Maybach läuft lohnt es sich einen Blick nach vorne zu werfen. Da sollte nun das Gießener Personal im Fensterrahmen der 211 den Abfahrtauftrag erwarten.

In der Bedienungsanleitung für den Tf ist zu lesen: "Beim Anfahren im Schnell- und Langsamgang und beim Wiederzuschalten der Leistung während der Fahrt ist das Fahrschalterhandrad zunächst aus Stellung '0' in Stellung '2' zu bringen und in dieser Stellung für 3-5 sek. zu belassen," - Füllung geben. "Sodann ist mit dem Fahrschalterhandrad zügig in Stellung '7' und von da an die Motorfüllung bzw. Motorleistung unter Beachtung der .. Anfahrtabellen .. und .. Geschwindigkeitsbeschränkungen .. stufenweise weiter aufzuschalten." Unser Freund erkennt nun das typische 211er Maybachheulen mit der zeitgleichen weißen Rauchentwicklung.

"Beschleunigung des Zuges mit möglichst hoher Leistung in den Wandlergängen. Weiterfahrt mit möglichst gleichbleibender Geschwindigkeit (Beharrungsfahrt) in Teillaststufen .. und rechtzeitiges Abschalten der Leistung vor Langsamfahrstellen und Halten senkt den Kraftstoffverbrauch ... ." Angesichts eines Verbrauches von 2,2 l/km, was auf der Fahrt von Gießen nach Koblenz einen Verbrauch von 257,4 l entspricht, kommt man bei der Beschreibung doch ein wenig ins Schmunzeln - ein umweltfreundliches Verkehrsmittel.

Für die 211 bespannten Dg's durchs Lahntal galt mit ihren 1300t ein etwas anderer Passus: "Liegt die Beharrungsfahrgeschwindigkeit bei Vollast in Fahrstufe '15' unterhalb des Aufwärtsschaltpunktes II/III, aber oberhalb des Rückschaltpunktes III/II, so kann der wirkungsgradgünstigere Kupplungsgang durch vorübergehendes kurzzeitiges Zurückschalten auf Fahrstufe '13' geholt werden."

Unser Tf hat sich zurückgelegt, aber wohin mit dem Arm?

Beheimatung

211 170-6 im Bf Limburg

Das Bw Gießen besaß in der Zeit von 1965 bis 1987 Fahrzeuge der Baureihe 211. Die Fahrzeuge werden von Gießen aus auf den regionalen Haupt-, und Nebenbahnen im Personen-, und Güterverkehr eingesetzt. Selbst auf den elektrifizierten Hauptstrecken war die 211 im Rahmen von umlaufbedingten Fahrten anzutreffen. 211 131-8 wird als erste Gießener 211 im Farbkleid 1977 türkis/beige lackiert. Bis 1983 war dann der überwiegende Teil der Fahrzeuge in dem so beliebten Farbkleid. Als letzte Gießener 211 wurden 211 170-6, 211 172-2, 211 182-1 und 211 254-8 am 17.12.87 ausgemustert. Bemerkenswert in der Beheimatung sind 211 255-5 und 211 256-3 zu erwähnen, die seit Ende der 60iger bis zu ihrem Ausscheiden dem Bw Gießen treu blieben.

Im Winterfahrplan 75/76 waren fünf 211er (ex Bw Gerolstein) im Bw Koblenz-Mosel beheimatet. - Ein kurzes Gastspiel.

Das Bw Limburg durfte keine 211 beheimaten.

Detaillierte Angaben zu den Beheimatung ist der Beheimatungsübersicht zu entnehmen.

Linkempfehlung

Literatur


© by Schupp, Villmar