Bundesbahn 'Die DB der 80iger'
Bw Mainz
Betriebswerkchronik
Die Elektrifizierung der Rheinschiene Mitte der
50iger Jahre brachte in den Betriebsalltag der Bahnbetriebswerke längs
der Rheinschiene verminderte Bedeutung im Hauptbahndienst. Die
Bedeutung der Bahnbetriebswerke orientierte sich an den abgehenden Nabenbahnen.
Bedingt durch die bis 1972 bestehende Bundesbahndirektion Mainz war im Bw Mainz
der Lokdienst historisch bedingt
bedeutungsstark. Auf den oft namhaften
Fernzüge der Gattungen TEE, EC, IC, FD und D wurden beim Aufenthalt im Hbf
Mainz ein Personalwechsel durchgeführt. So gelangte das Mainzer Personal
täglich bis Emmerich, Basel und München. Entsprechend zeichnete sich die
Lokleitung Mainz durch ihre Bedeutung aus. Daran hat sich bis zum Niedergang der
Deutschen Bundesbahn nur wenig geändert.
Im Nebenbahndienst sorgte das Bw Mainz sich überwiegend um die Nahverkehrseinsätze längs des Rheines, auf den rheinhessischen Nebenbahnen sowie die Nahestrecke. Entsprechend war das Angebot im Bw Mainz stets bescheiden, jedoch vielseitig. Schiebebühne mit dem nachgelagerten Lokschuppen, sowie angeschlossener Werkstatt sorgten für eine schnelle Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Drehscheibe mit Zugang zu Dieseltankstelle versorgten die V-Maschinen mit Brennstoff. Die Akkuladestation ermöglichte den Einsatz von Akkumulatorentriebwagen der Baureihe 515 auf den wie geschaffenen Strecken im rheinhessischen Hinterland.
Die Dritte Kraft im Bw Mainz waren die hier stationierten technischen Gruppen. Egal ob A-, C-, oder M-Gruppe man war Eisenbahner und unser aller Chef sorgte für unseren Zusammenhalt. Ob an Fastnacht, im Rahmen des BSW oder auf den zahlreichen Betriebsfesten die technische Bereitschaft aller Geräte war stets sichergestellt.
Mit dem Bau des City-Port-Parkhauses wurde das mehrfach beschlossene Ende des Bw Mainz eingeläutet. Lokschuppen, Drehscheibe und Werkstätten verschwanden weitesgehend. Heute finden sich nur nach Fragmente der guten alten Bundesbahnzeit.
Beheimatungen
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Betriebswerkalltag
Mit dem Bw Mainz ist mein Eisenbahnverständnis eng verwurzelt. Nachdem mein Vater seit 1955 nunmehr in der dritten Generation für den Dienste bei der Eisenbahn steht, war er in meiner Kindheit beim Bw Mainz beschäftigt. Dies ermöglichte einen Einblick hinter die Kulissen. Das Leben und der Zusammenhalt der Eisenbahner steht hier stellvertretend für die zahlreichen Standorte bei Deutschen Bundesbahn. Neben der täglichen Arbeit war das der Besuch des Kleinen vom Schuppi stets willkommen - 'dem Junjoor'. Entsprechend gibt es viel vom Bw Mainz zu erzählen. Hier jedoch nur eine kurze Vorstellung der Jungs und ein kurzer Blick hinter die Kulissen.
Darf
ich Vorstellen: Klaus, oder besser 'de Schuppi', wie er von seinen Kollegen
genannt wird. Klaus steht auf dem Hof vor den Bürogebäuden der M-Gruppe des Bw
Mainz. Im Hintergrund befinden sich die Lokschuppen mit den Werkstattgebäuden.
Von der Schiebebühne aus wurde ein G-Wagen bereitgestellt. Dieser Pendelwagen
diente als Versorgungswagen zwischen dem Ersatzteillager der M-Gruppe und der GA
Mainz. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Juni 1985 kam gerade ein Gs-Wagen der FS
zum Einsatz. Linker Hand der T3 des Bw Mainz.
Unbestätigten Meldungen zu Folge befanden sich zur Zeit der Aufnahme noch die
Reste des letzten Frühstückpause im
Innenraum. An dieser Stelle jedoch keine weiteren Frühstücktipps, wobei man
hier so macher unvergessener Tipp erwähnt werden könnte, galt es die
Einsatzbereitschaft auch bei auswertigen Einsätzen sicherzustellen. Am rechten
Bildrand ist der grüne 'Oppel Rekkord' des Kollegen Karl-Heinz.
Ein
Teil der Unterhaltungsgruppen des Bw Mainz waren die M-Gruppe, die sich
zuständig für die maschinelle Unterhaltung zuständig war, wie zum Beispiel
die Unterhaltung der Tankanlagen in Stellwerken,
Schrankenposten, Empfangsgebäuden oder andern Betriebsgebäuden. Im
Winter 1986 war Gelegenheit zu einer Aufnahme mit Kollegen. Als Kulisse diente
ein doppelwandiger 960 Liter DK/hö Behälter mit aufgesetzter Zapfsäule, der
als Reservebehälter vor der Werkstatt der M-Gruppe postiert war. Als Kollegen
fanden sich (v.l.n.r.) Karl, Klaus, Karl-Heinz und Alfred ein.
Rechts
neben der Werkstatt befanden sich die Büroräume. Links
um die Ecke lag die Schreinerei und das bereits erwähnte Ersatzteillager.
Abschließend nochmals einen Blick auf die Wirkungsstätte. Diesmal ist noch der
Golf des Dienststellenleiters zu erkennen.
Der Arbeitstag war von 7 bis 16 Uhr. Im Sommer begann man manchmal bereits um 6:30, um der Hitze auszuweichen. Natürlich wurde bei der Gestaltung der Arbeitszeit auf die Zugverbindungen in die nähere Region Rücksicht genommen. Schließlich waren durch die Zusammenlegung zahlreicher Betriebsstätten Mitarbeiter aus Bingen, Alzey, Worms oder auch Wiesbaden im Bw Mainz beschäftigt.
Linkempfehlung
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Literatur
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© by Schupp, Villmar