Bundesbahn 'Die DB der 80iger'

Bw Mainz

Betriebswerkchronik

Die Elektrifizierung der Rheinschiene Mitte der 50iger Jahre brachte in den Betriebsalltag der Bahnbetriebswerke längs der Rheinschiene verminderte Bedeutung im Hauptbahndienst. Blick auf Tunnelausfahrt. Oft war diese Sicht durch zahlreiche 211 und 212er versperrt.Die Bedeutung der Bahnbetriebswerke orientierte sich an den abgehenden Nabenbahnen. Bedingt durch die bis 1972 bestehende Bundesbahndirektion Mainz war im Bw Mainz der Lokdienst historisch bedingt bedeutungsstark. Auf den oft namhaften Fernzüge der Gattungen TEE, EC, IC, FD und D wurden beim Aufenthalt im Hbf Mainz ein Personalwechsel durchgeführt. So gelangte das Mainzer Personal täglich bis Emmerich, Basel und München. Entsprechend zeichnete sich die Lokleitung Mainz durch ihre Bedeutung aus. Daran hat sich bis zum Niedergang der Deutschen Bundesbahn nur wenig geändert.

Im Nebenbahndienst sorgte das Bw Mainz sich  überwiegend um die Nahverkehrseinsätze längs des Rheines, auf den rheinhessischen Nebenbahnen sowie die Nahestrecke. Entsprechend war das Angebot im Bw Mainz stets bescheiden, jedoch vielseitig. Schiebebühne mit dem nachgelagerten Lokschuppen, sowie angeschlossener Werkstatt sorgten für eine schnelle Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Drehscheibe mit Zugang zu Dieseltankstelle versorgten die V-Maschinen mit Brennstoff. Die Akkuladestation ermöglichte den Einsatz von Akkumulatorentriebwagen der Baureihe 515 auf den wie geschaffenen Strecken im rheinhessischen Hinterland.

260 vor dem bereits abgerissenen Lokschuppen des Bw Mainz Eine 112 wird über die Schiebeühne des Bw Mainz bereitgestellt

Die Dritte Kraft im Bw Mainz waren die hier stationierten technischen Gruppen. Egal ob A-, C-, oder M-Gruppe man war Eisenbahner und unser aller Chef sorgte für unseren Zusammenhalt. Ob an Fastnacht, im Rahmen des  BSW oder auf den zahlreichen Betriebsfesten die technische Bereitschaft aller Geräte war stets sichergestellt.

Mit dem Bau des City-Port-Parkhauses wurde das mehrfach beschlossene Ende des Bw Mainz eingeläutet. Lokschuppen, Drehscheibe und Werkstätten verschwanden weitesgehend. Heute finden sich nur nach Fragmente der guten alten Bundesbahnzeit.

Beheimatungen

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Betriebswerkalltag

Mit dem Bw Mainz ist mein Eisenbahnverständnis eng verwurzelt. Nachdem mein Vater seit 1955 nunmehr in der dritten Generation für den Dienste bei der Eisenbahn steht, war er in meiner Kindheit beim Bw Mainz beschäftigt. Dies ermöglichte einen Einblick hinter die Kulissen. Das Leben und der Zusammenhalt der Eisenbahner steht hier stellvertretend für die zahlreichen Standorte bei Deutschen Bundesbahn. Neben der täglichen Arbeit war das der Besuch des Kleinen vom Schuppi stets willkommen - 'dem Junjoor'. Entsprechend gibt es viel vom Bw Mainz zu erzählen. Hier jedoch nur eine kurze Vorstellung der Jungs und ein kurzer Blick hinter die Kulissen. 

Klaus am T3Darf ich Vorstellen: Klaus, oder besser 'de Schuppi', wie er von seinen Kollegen genannt wird. Klaus steht auf dem Hof vor den Bürogebäuden der M-Gruppe des Bw Mainz. Im Hintergrund befinden sich die Lokschuppen mit den Werkstattgebäuden. Von der Schiebebühne aus wurde ein G-Wagen bereitgestellt. Dieser Pendelwagen diente als Versorgungswagen zwischen dem Ersatzteillager der M-Gruppe und der GA Mainz. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Juni 1985 kam gerade ein Gs-Wagen der FS zum Einsatz. Linker Hand der T3 des Bw Mainz. Unbestätigten Meldungen zu Folge befanden sich zur Zeit der Aufnahme noch die Reste des letzten Frühstückpause im Innenraum. An dieser Stelle jedoch keine weiteren Frühstücktipps, wobei man hier so macher unvergessener Tipp erwähnt werden könnte, galt es die Einsatzbereitschaft auch bei auswertigen Einsätzen sicherzustellen. Am rechten Bildrand ist der grüne 'Oppel Rekkord' des Kollegen Karl-Heinz.

Gruppenbild mit doppelwandigem 960 Liter DK/hö Behälter mit aufgesetzter ZapfsäuleEin Teil der Unterhaltungsgruppen des Bw Mainz waren die M-Gruppe, die sich zuständig für die maschinelle Unterhaltung zuständig war, wie zum Beispiel die Unterhaltung der Tankanlagen in Stellwerken, Schrankenposten, Empfangsgebäuden oder andern Betriebsgebäuden. Im Winter 1986 war Gelegenheit zu einer Aufnahme mit Kollegen. Als Kulisse diente ein doppelwandiger 960 Liter DK/hö Behälter mit aufgesetzter Zapfsäule, der als Reservebehälter vor der Werkstatt der M-Gruppe postiert war. Als Kollegen fanden sich (v.l.n.r.) Karl, Klaus, Karl-Heinz und Alfred ein. 

im Hintergrund Büro- und Werkstattgebäude der M-GruppeRechts neben der Werkstatt befanden sich die Büroräume. Links um die Ecke lag die Schreinerei und das bereits erwähnte Ersatzteillager. Abschließend nochmals einen Blick auf die Wirkungsstätte. Diesmal ist noch der Golf des Dienststellenleiters zu erkennen.

Der Arbeitstag war von 7 bis 16 Uhr. Im Sommer begann man manchmal bereits um 6:30, um der Hitze auszuweichen. Natürlich wurde bei der Gestaltung der Arbeitszeit auf die Zugverbindungen in die nähere Region Rücksicht genommen. Schließlich waren durch die Zusammenlegung zahlreicher Betriebsstätten Mitarbeiter aus Bingen, Alzey, Worms oder auch Wiesbaden im Bw Mainz beschäftigt.

Linkempfehlung

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Literatur

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© by Schupp, Villmar